Montag, 29. Oktober 2007

Time to say kwaheri!

Jetzt bin ich schon einen Tag im kalten Deutschland und meine Zeit in Kenya ist leider schon over. Es war sooo toll uns so viele Dinge waren einfach nur grandios, aber natuerlich gabs auch einige viele sachen, die ich nicht so prickelnd fand und wo ich froh sein werde, sie nicht mehr erleben zu muessen. damit ich die schoenen genauso wie die eher negativen erfahrungen nicht vergesse, kommt hier jetzt mal ne liste mit dingen die mir fehlen werden und dinge, die es nicht tun werden. let me start with the nice things:

WHAT I WILL MISS

  • All die schwarzen Menschen um mich rum, die ganzen mzungus werden mich wahrscheinlich erstmal schocken.
  • Die Antwort auf ein "Hi", die naemlich "fine" ist und man sich immer nur denkt, typ ich hab dich ueberhaupt nicht gefragt wies dir geht sondern einfach nur hallo gesagt.
  • Die Reaktion von den Kenyanern, dass wenn mir was hinfaellt, ich mir wehtue oder mir irgendwas nicht so tolles passiert. Dann sagen die naemlich "pole", was echt immer passt und soviel wie "sorry" bedeutet, allerdings mehr so im sinne von "I'm sorry" weil wenn sie sich echt mal fuers anrempeln oder so entschuldigen koennten, dann tun sie es nicht.
  • Matauts, seine fahrer und conductors und preise: es gibt einfach nichts geileres als eng aneinandergequetscht fuer nur 25 cents bei geil sehr lauter musik durch die ganze stadt zu cruisen. Entweder mega hiphop oder gospelsongs, auf jeden fall aber wirds mir fehlen, darauf zu warten, mich reinzustuerzen um meinen platz zu ergattern (hab komplimente bekommen, wie schnell ich eins bekomme), und dann damit im stau festzustecken. Da koenenn ein paar km schon mal ne stunde dauern und keinen stoerts!!!!
  • Der Thrill, noch ganz schnell ganz knapp vor dem auto ueber die strasse zu springen, aber das muss man hier auch tun, sonst kommt man nicht durch, siehe rote ampeln!
  • Einfach rote Ampeln zu ignorieren, da koennte man echt mal geld dran sparen wenn man die einfach ausschalten wuerde, denn kein schwein stoert sich daran und es gibt immer ein paar polizisten die den verkehr versuchen zu regeln, was mehr oder weniger klappt. die stadt ist einfach viel zu schnell gewachsen und der verkehr ein einziges chaos, immer!!!
  • Freizuegig popeln: jeder hat hier seinen finger in der nase und keinen scheints zu stoeren. es gibt keinen erwachsenen, der dem kind den finger wegschlaegt, im gegenteil, die erwachsenen sind in dieser aktivitaet ganz gross und es ist einfach ein krasses bild wenn ne frau im teuren businessanzug ihren finger bis zum hirn vorstoesst.
  • Kiswahili: sachen wie pole, asante sana, habari, nzuri sana, pole pole, sawa, jambo, sasa und natuerlich hakuna matata warden mir soooooooo fehlen.
  • All meine sisters und brothers hier. Man wired naemlich immer mit jambo sister begruesst und wenn ich zurueck komme muss ich echt mal intensiv bei meinen eltern nachfragen was sie da so alles getrieben haben und wo all diese geschwister herkommen ;)
  • All die kioske die echt ueberall rumstehen, manchmal sogar fuenf nebeneinander. Und die verkaufen alle wichtigen basic needs, am besten ist natuerlich guthaben fuers handy und meine geliebten mandazis!!! Das tolle ist halt, dass sie so was wie der tankstellenshop in Deutschland ist, naemlich lange oeffnungszeiten, aber bessere preise als im supermarket.
  • Sonne: die tut einfach nur soo gut und sobald sie rauskommt wirds auch sofort richtig geil warm. und der Himmel ist immer blau mit wolken, die soo weich und knuffig aussehen.
  • TUSKER: dieses bier ist einfach soo lecker, vor allem gemischt mit diet coke oder sprite. Und das geilste daran ist der preis: 0.5 liter fuer nur 1.10 oder wenns mal teuer ist dann 1.30 Euro.
  • Wenn ich nach hause komme, werd ich ein Aufmerksamkeitsdefizit haben, so vie list klar: egal wo man hingeht und rumlaueft (vor allem aber in der gegend wo ich arbeite) bin ich die Mzungu und hab alle augen auf mich gerichtet. Ich weiss nicht wie oft ich am tag “fine, how are you”, und “hi” sage, weil mich ungefaehr jeder mann aber auch frauen und halt vor allem kinder ansprechen und am liebsten auch anfassen moechten.
  • Das Essen: ja ich weiss, oft gings mir auch nicht so gut, aber es ist einfach soo lecker. Chapati, mandazis, ugali, githeri, pilau, samosa, matoke und wie sie nicht alle heissen sind einfach so lecker.
  • Java und vor allem aber dormans. Das sind hier die afrikanischen starbucks mit megalecker kaffee und auch essen, mzunguanlaufstelle, aber trotzdem ein traum.
  • Das rumlaufen hier wird mir fehlen. Ich geh ja jeden morgen zur arbeit und da beweg ich mich echt in einer megamasse. Aber das sieht man ueberall, riesige menschenmassen die die strasse entlanglaufen, weil das manchmal halt echt einfach schneller geht, als auf ein matatu zu warten und mit dem dann im stau festzustecken.
  • Die Fruechte und das Gemuese hier haben einfach zehnfach den geschmack von den dingen in Deutschland. Wie lecker is denn ne frische passionsfrucht oder ne reife mango?? Oder ne weiche Avocado aufm Brot anstelle von Butter??? Die sachen werd ich wohl erstmal fad finden. Ganz toll sind auch die fruchtsaefte, vor allem wenn sie echt Frisch aus der frischen frucht mit eis gemacht sind. Der beste place dafuer ist auf lamu: hapa hapa. 0.5 liter fuer 70 cents, ist das geil????
  • Sowieso im allgemeinen die Preise: alles ist soo billig, essengehen mit nachtisch und mehreren getraenken bleibt immer noch unter 10 euro, manchmal sogar weit. Ausserdem wie schon gesagt, an jeder ecke die leckereien, die nur 5 cents kosten und echt verfuehren.
  • Maasai market: dieser Markt der jeden tag woanders ist und den wir JEDEN Dienstag besucht haben, einfach nur fuer den thrill der verhandlung halber. Aber es macht einfach soo spass und vor allem wenn die verkauefer merken, dass du ein alter hase in dem geschaeft bist. Nur leider sind die preise in den souvenirlaeden in town billiger, aber es macht eben nur halb so viel spass da shoppen zu gehen.
  • Die Gelassenheit hier: alles ist pole pole, und obwohl Nairobi schon viel krass strikter und geordneter ist als jede andere stadt hier in Kenya, so ist es doch immer noch alles easy tiger!!!
  • “There is no problem”, natuerlich die uebersetztung von “hakuna matata”. Diesen satz hoert man immer immer immer , und vor allem an der kueste war das unser lieblingssatz.
  • Woran ich mich erst gewoehnen musste: so you don’t know this?? Yes. Daraus wuerd ich immer ein “doch” schliessen, aber da sind die kinder doch grammatikalisch korrekt weil das ja dann nur das nein bestaetigt. Hat mich am anfang verwirrt, jetzt find ich das super, als grammatikfuchs.
  • Fernsehabende: manche serien und soaps hab ich hier echt lieb gewonnen und die hab ich vorher auch noch nicht gekannt: 2nd chance, supernatural, desire.
  • Flipflopleben. Jeder hat hier immer und ueberall flipflops an, socken kennt man eher weniger, naja ok die business leute schon, aber sonst herrschen die heissgeliebeten zehentrenner echt vor und das ist auch das einzige was man als hausschuh braucht.
  • Young society: ich glaub ich hab in der ganzen zeit die ich jetzt hier bin nicht mehr als 10 alte menschen gesehen, da merkt man doch das hier die lebenserwartung sehr, sehr jung ist.

WHAT I WILL NOT MISS

  • Mein Zimmer teilen und immer dann aufstehen, wann diejenige aufsteht, die mit mir dort schlaeft.
  • Ruecksichtslosigkeit: ich bin wach, dann mach ich das licht an, musik auf lautstaerke, knall die tuere und vor allem schreie wenn ich ein normales gespraech fuehre, also der Afrikaner!! Das gleiche gilt auch fuer abends noch vor dem schlafengehen reden, weil oft ja auch zu dritt in nem zimmer. Da frag ich mich, wenn ich shcon durch ohropax noch alles hoere, wie sehr muessen die beiden sich anschreien, obwohl die doch in einem bett liegen???
  • Meins ist deins: alles was man irgendwohin stellt, wird mitbenutzt!
  • Die Abneigung der Afrikaner gegen Deo und Zahnpasta, das kriegt man immer wieder zu spueren, vor allem jetzt wo es ein bissel waermer ist.
  • Befehle kriegen: da ist es mir egal, ob das wegen der uebersetzung aus dem Kiswahili kommt, ich finds immer noch anstossend, wenn man mir sagt: give me that and do that. Da ist nichts mit “koenntest du vielleicht, kannst du mir nen gefallen tun, bitte” hapana, da heissts einfach “open the door” wenn wir abends fernseh gucken obwohl es eh nicht fuer mich ist. Tja tia
  • Muell ueberall, das ist echt ekelhaft. Klar das ist im slum am schlimmsten wo der fluss als muellhalde dieint, aber auch sonst ueberall liegt muell rum. Das problem ist halt dass es viel zu wenige muelleimer gibt und man echt die sachen ewig mit sich rumschleppen muss, wenn man die umwelt nicht verschmutzen will.
  • Hello madame! Diese anrede nervt einfach nur!
  • Genau wie Mzungu, wir haben schon ueberlegt ob wir nicht einfach “nigger” zuruecksagen sollen, aber das lassen wir wohl besser. Mzungu heisst uebrigens “fremder, weisser mensch”
  • Jedem seine dreckige hand schuettlen. Klar, die sind da alle voll scharf drauf, vor allem bei mir weil ich ja weiss bin, aber ich weiss genau es gibt nirgendwo warmes wasser geschweige denn seife und vor allem im slum ist die hand das toilettenpapier, mmh lecker. Am besten einfach nicht drueber nachdenken.
  • Servant culture: sobald jemand ueber einem steht, sei es weil er mehr geld hat, weil er der gast irgendwo ist oder sich sonst ueberlegen fuehlt, wird der unterstehender direkt behandelt wie der letzte arsch, das ist echt hart und gefaellt mir gar nicht. Und auch wenn das anscheinend normal hier ist, ich kann das nicht.
  • Keine service culture: service ist hier echt ein fremdwort, wie manche menschen einem als gast begnegen, sei es durch nicht laecheln, unfreundlich sein oder warten lassen, da muessen sie noch einiges lernen.
  • Abgase: die dreckige luft hier wird mir garantiert nicht fehlen, sogar nach nur vier tagen an der kueste und auf lamu, wo keine autos fahren duerfen, hab ich wieder meinen schnupfen wie am anfang als ich hier ankam. Aber echt, wie alt die autos hier sind und was die so rauspuffern ist abartig.
  • Penisrecht: es regt mich einfach auf, dass jeder der was zwischen seinen beinen baumeln hat, denkt, er haette mehr rechte und muesste nicht platz machen.
  • Fliegen, muecken, mueckenstiche und die narben, die die alle hinterlassen, saeue!
  • Keine gullideckel, das ist ganz schoen gefaehrlich, aber allmaehlich warden sie angeschafft, zumindest da wo ich wohne.
  • Im stehen auf klo zu gehen. Ich will endlich noch mal eine toilette mit sitz!