Montag, 29. Oktober 2007

Time to say kwaheri!

Jetzt bin ich schon einen Tag im kalten Deutschland und meine Zeit in Kenya ist leider schon over. Es war sooo toll uns so viele Dinge waren einfach nur grandios, aber natuerlich gabs auch einige viele sachen, die ich nicht so prickelnd fand und wo ich froh sein werde, sie nicht mehr erleben zu muessen. damit ich die schoenen genauso wie die eher negativen erfahrungen nicht vergesse, kommt hier jetzt mal ne liste mit dingen die mir fehlen werden und dinge, die es nicht tun werden. let me start with the nice things:

WHAT I WILL MISS

  • All die schwarzen Menschen um mich rum, die ganzen mzungus werden mich wahrscheinlich erstmal schocken.
  • Die Antwort auf ein "Hi", die naemlich "fine" ist und man sich immer nur denkt, typ ich hab dich ueberhaupt nicht gefragt wies dir geht sondern einfach nur hallo gesagt.
  • Die Reaktion von den Kenyanern, dass wenn mir was hinfaellt, ich mir wehtue oder mir irgendwas nicht so tolles passiert. Dann sagen die naemlich "pole", was echt immer passt und soviel wie "sorry" bedeutet, allerdings mehr so im sinne von "I'm sorry" weil wenn sie sich echt mal fuers anrempeln oder so entschuldigen koennten, dann tun sie es nicht.
  • Matauts, seine fahrer und conductors und preise: es gibt einfach nichts geileres als eng aneinandergequetscht fuer nur 25 cents bei geil sehr lauter musik durch die ganze stadt zu cruisen. Entweder mega hiphop oder gospelsongs, auf jeden fall aber wirds mir fehlen, darauf zu warten, mich reinzustuerzen um meinen platz zu ergattern (hab komplimente bekommen, wie schnell ich eins bekomme), und dann damit im stau festzustecken. Da koenenn ein paar km schon mal ne stunde dauern und keinen stoerts!!!!
  • Der Thrill, noch ganz schnell ganz knapp vor dem auto ueber die strasse zu springen, aber das muss man hier auch tun, sonst kommt man nicht durch, siehe rote ampeln!
  • Einfach rote Ampeln zu ignorieren, da koennte man echt mal geld dran sparen wenn man die einfach ausschalten wuerde, denn kein schwein stoert sich daran und es gibt immer ein paar polizisten die den verkehr versuchen zu regeln, was mehr oder weniger klappt. die stadt ist einfach viel zu schnell gewachsen und der verkehr ein einziges chaos, immer!!!
  • Freizuegig popeln: jeder hat hier seinen finger in der nase und keinen scheints zu stoeren. es gibt keinen erwachsenen, der dem kind den finger wegschlaegt, im gegenteil, die erwachsenen sind in dieser aktivitaet ganz gross und es ist einfach ein krasses bild wenn ne frau im teuren businessanzug ihren finger bis zum hirn vorstoesst.
  • Kiswahili: sachen wie pole, asante sana, habari, nzuri sana, pole pole, sawa, jambo, sasa und natuerlich hakuna matata warden mir soooooooo fehlen.
  • All meine sisters und brothers hier. Man wired naemlich immer mit jambo sister begruesst und wenn ich zurueck komme muss ich echt mal intensiv bei meinen eltern nachfragen was sie da so alles getrieben haben und wo all diese geschwister herkommen ;)
  • All die kioske die echt ueberall rumstehen, manchmal sogar fuenf nebeneinander. Und die verkaufen alle wichtigen basic needs, am besten ist natuerlich guthaben fuers handy und meine geliebten mandazis!!! Das tolle ist halt, dass sie so was wie der tankstellenshop in Deutschland ist, naemlich lange oeffnungszeiten, aber bessere preise als im supermarket.
  • Sonne: die tut einfach nur soo gut und sobald sie rauskommt wirds auch sofort richtig geil warm. und der Himmel ist immer blau mit wolken, die soo weich und knuffig aussehen.
  • TUSKER: dieses bier ist einfach soo lecker, vor allem gemischt mit diet coke oder sprite. Und das geilste daran ist der preis: 0.5 liter fuer nur 1.10 oder wenns mal teuer ist dann 1.30 Euro.
  • Wenn ich nach hause komme, werd ich ein Aufmerksamkeitsdefizit haben, so vie list klar: egal wo man hingeht und rumlaueft (vor allem aber in der gegend wo ich arbeite) bin ich die Mzungu und hab alle augen auf mich gerichtet. Ich weiss nicht wie oft ich am tag “fine, how are you”, und “hi” sage, weil mich ungefaehr jeder mann aber auch frauen und halt vor allem kinder ansprechen und am liebsten auch anfassen moechten.
  • Das Essen: ja ich weiss, oft gings mir auch nicht so gut, aber es ist einfach soo lecker. Chapati, mandazis, ugali, githeri, pilau, samosa, matoke und wie sie nicht alle heissen sind einfach so lecker.
  • Java und vor allem aber dormans. Das sind hier die afrikanischen starbucks mit megalecker kaffee und auch essen, mzunguanlaufstelle, aber trotzdem ein traum.
  • Das rumlaufen hier wird mir fehlen. Ich geh ja jeden morgen zur arbeit und da beweg ich mich echt in einer megamasse. Aber das sieht man ueberall, riesige menschenmassen die die strasse entlanglaufen, weil das manchmal halt echt einfach schneller geht, als auf ein matatu zu warten und mit dem dann im stau festzustecken.
  • Die Fruechte und das Gemuese hier haben einfach zehnfach den geschmack von den dingen in Deutschland. Wie lecker is denn ne frische passionsfrucht oder ne reife mango?? Oder ne weiche Avocado aufm Brot anstelle von Butter??? Die sachen werd ich wohl erstmal fad finden. Ganz toll sind auch die fruchtsaefte, vor allem wenn sie echt Frisch aus der frischen frucht mit eis gemacht sind. Der beste place dafuer ist auf lamu: hapa hapa. 0.5 liter fuer 70 cents, ist das geil????
  • Sowieso im allgemeinen die Preise: alles ist soo billig, essengehen mit nachtisch und mehreren getraenken bleibt immer noch unter 10 euro, manchmal sogar weit. Ausserdem wie schon gesagt, an jeder ecke die leckereien, die nur 5 cents kosten und echt verfuehren.
  • Maasai market: dieser Markt der jeden tag woanders ist und den wir JEDEN Dienstag besucht haben, einfach nur fuer den thrill der verhandlung halber. Aber es macht einfach soo spass und vor allem wenn die verkauefer merken, dass du ein alter hase in dem geschaeft bist. Nur leider sind die preise in den souvenirlaeden in town billiger, aber es macht eben nur halb so viel spass da shoppen zu gehen.
  • Die Gelassenheit hier: alles ist pole pole, und obwohl Nairobi schon viel krass strikter und geordneter ist als jede andere stadt hier in Kenya, so ist es doch immer noch alles easy tiger!!!
  • “There is no problem”, natuerlich die uebersetztung von “hakuna matata”. Diesen satz hoert man immer immer immer , und vor allem an der kueste war das unser lieblingssatz.
  • Woran ich mich erst gewoehnen musste: so you don’t know this?? Yes. Daraus wuerd ich immer ein “doch” schliessen, aber da sind die kinder doch grammatikalisch korrekt weil das ja dann nur das nein bestaetigt. Hat mich am anfang verwirrt, jetzt find ich das super, als grammatikfuchs.
  • Fernsehabende: manche serien und soaps hab ich hier echt lieb gewonnen und die hab ich vorher auch noch nicht gekannt: 2nd chance, supernatural, desire.
  • Flipflopleben. Jeder hat hier immer und ueberall flipflops an, socken kennt man eher weniger, naja ok die business leute schon, aber sonst herrschen die heissgeliebeten zehentrenner echt vor und das ist auch das einzige was man als hausschuh braucht.
  • Young society: ich glaub ich hab in der ganzen zeit die ich jetzt hier bin nicht mehr als 10 alte menschen gesehen, da merkt man doch das hier die lebenserwartung sehr, sehr jung ist.

WHAT I WILL NOT MISS

  • Mein Zimmer teilen und immer dann aufstehen, wann diejenige aufsteht, die mit mir dort schlaeft.
  • Ruecksichtslosigkeit: ich bin wach, dann mach ich das licht an, musik auf lautstaerke, knall die tuere und vor allem schreie wenn ich ein normales gespraech fuehre, also der Afrikaner!! Das gleiche gilt auch fuer abends noch vor dem schlafengehen reden, weil oft ja auch zu dritt in nem zimmer. Da frag ich mich, wenn ich shcon durch ohropax noch alles hoere, wie sehr muessen die beiden sich anschreien, obwohl die doch in einem bett liegen???
  • Meins ist deins: alles was man irgendwohin stellt, wird mitbenutzt!
  • Die Abneigung der Afrikaner gegen Deo und Zahnpasta, das kriegt man immer wieder zu spueren, vor allem jetzt wo es ein bissel waermer ist.
  • Befehle kriegen: da ist es mir egal, ob das wegen der uebersetzung aus dem Kiswahili kommt, ich finds immer noch anstossend, wenn man mir sagt: give me that and do that. Da ist nichts mit “koenntest du vielleicht, kannst du mir nen gefallen tun, bitte” hapana, da heissts einfach “open the door” wenn wir abends fernseh gucken obwohl es eh nicht fuer mich ist. Tja tia
  • Muell ueberall, das ist echt ekelhaft. Klar das ist im slum am schlimmsten wo der fluss als muellhalde dieint, aber auch sonst ueberall liegt muell rum. Das problem ist halt dass es viel zu wenige muelleimer gibt und man echt die sachen ewig mit sich rumschleppen muss, wenn man die umwelt nicht verschmutzen will.
  • Hello madame! Diese anrede nervt einfach nur!
  • Genau wie Mzungu, wir haben schon ueberlegt ob wir nicht einfach “nigger” zuruecksagen sollen, aber das lassen wir wohl besser. Mzungu heisst uebrigens “fremder, weisser mensch”
  • Jedem seine dreckige hand schuettlen. Klar, die sind da alle voll scharf drauf, vor allem bei mir weil ich ja weiss bin, aber ich weiss genau es gibt nirgendwo warmes wasser geschweige denn seife und vor allem im slum ist die hand das toilettenpapier, mmh lecker. Am besten einfach nicht drueber nachdenken.
  • Servant culture: sobald jemand ueber einem steht, sei es weil er mehr geld hat, weil er der gast irgendwo ist oder sich sonst ueberlegen fuehlt, wird der unterstehender direkt behandelt wie der letzte arsch, das ist echt hart und gefaellt mir gar nicht. Und auch wenn das anscheinend normal hier ist, ich kann das nicht.
  • Keine service culture: service ist hier echt ein fremdwort, wie manche menschen einem als gast begnegen, sei es durch nicht laecheln, unfreundlich sein oder warten lassen, da muessen sie noch einiges lernen.
  • Abgase: die dreckige luft hier wird mir garantiert nicht fehlen, sogar nach nur vier tagen an der kueste und auf lamu, wo keine autos fahren duerfen, hab ich wieder meinen schnupfen wie am anfang als ich hier ankam. Aber echt, wie alt die autos hier sind und was die so rauspuffern ist abartig.
  • Penisrecht: es regt mich einfach auf, dass jeder der was zwischen seinen beinen baumeln hat, denkt, er haette mehr rechte und muesste nicht platz machen.
  • Fliegen, muecken, mueckenstiche und die narben, die die alle hinterlassen, saeue!
  • Keine gullideckel, das ist ganz schoen gefaehrlich, aber allmaehlich warden sie angeschafft, zumindest da wo ich wohne.
  • Im stehen auf klo zu gehen. Ich will endlich noch mal eine toilette mit sitz!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

I'm still in Africa

So ueber die ganze schoene letzte zeit (lamu, malindi), die tatsache, dass ich seit kurzem jeden morgen eine heisse dusche bekomme (jaa, heisses wasser von oben - ein traum) und wir in unserem haus seit neuestem auf nicht weniger als fuenf herdplatten kochen koennen, hab ich fast vergessen wo ich bin. haha, nee bestimmt nicht, da wird man immer wieder dran erinnert.ein paar von diesen reminders wollte ich jetzt hier mal aufschreiben:also

  • Ueberall jeden tag und immer wieder wird man angesprochen, einem sein leid geklagt und nach geld gefragt, weil jeder aus germany ja auch mit ner million hierherkommt, die er hier ausgeben moechte. oder es wird einem einfach nur die hand hingehalten. in jedem fall kommt das sseeeehr haeufig vor, uns es gibt hier halt einfach kein sicherheitsnetz vom staat in das die menschen fallen koennen, wenn sie keinen job bekommen. und es ist einfach krass, wieviele menschen hier nach nairobi von ueberall ausm land kommen weil alle denken, hier liegt das glueck begraben. aber es sind einfach viiiel zu viele, die diesen traum haben. und sogar wenn die menschen geld haben geben sie das betteln nicht auf, selbst meine gastgeschwister betteln mich um alles an, was mir gehoert und auch so bleiben soll. Sobald ein Mzunug am tisch sitzt, heisst das fuer die afrikaner auch glaub ich, dass der weisse mensch dann bezahlt.
    Auch ein zeichen dafuer, dass das mit dem sicherheitsnetzt hier nicht so laueft, sind die ganzen blinden menschen, die an der hand von ihren kindern oder verwandten durch die stadt gefuehrt werden, natuerlich immer mit dem bettelkoerbchen am start.
  • Des weiteren faellt halt einfach manchmal der strom fuer ne laengere zeit aus, kommt sehr geil wenn man grad im cyber im internet sitzt. man sollte meinen, hier in nairobi mitten in der innenstadt, das hilton gegenueber sollte das problem schnell behoben sein, is es aber nicht. das kann dann echt mal bis zu zwei stunden locker dauern bis der strom wieder da ist. auf lamu war das ganz besonders cool. klar die insel ist total zurueckgeblieben was alles anbetrifft und lebt nur vom tourismus, aber wir haben auf der seite der insel gewohnt, die am weitesten von den generatoren entfert war und da war jeden tag stromoausfall angesagt, und dann auch noch fuer echt lang. kein wunder, die generatoren liefen da auch echt auf hochtouren was man hoeren, riechen und sehen konnte.
  • Reisen hier ist hier echt ein abenteuer. auch wenn ich in jedem schulbuch lese, dass der tourismus ja so toll fuer kenya ist, weil dadurch die strassen verbessert werden, aber wenn das stimmt, dann will ich nicht wissen, wie die strassen vorher waren und auch nicht was der service zum hinkommen frueher geboten bzw nicht geboten hat. weil die strassen sind echt nur schlagloch an schlagloch und fuer ne strecke von 380 km braucht man mim bus locker 8 stunden, mit dem zug sogar 13 stunden weil der nicht schneller darf. die zuege sehen original so aus wie aus dem ersten weltkrieg und die busse sind auch nicht die comfortablesten, aufm weg nach mombasa kam sogar bei einem kraeftigen schlagloch die ganze lampe von der decke. man hat dann nur nen megalauten knall gehoert und gesehen, wie nach ein paar minuten jemand das blut vom kopf getupft wurde. interesting. aber das hightlihgt war die "faehre" auf die insel lamu. da war ich echt sehr in panik: das boetchen war echt nur fuer hoechstens 20 menschen gedacht, bei uns kamen aber immer mehr und mehr leute an bord und das boot hat sich dann auch echt sehr geneigt bei jedem der eingestiegen ist. als wir dann vollbepackt mit bestimmt 60 menschen los sind, haben wir echt so sehr geschaukelt, dass der aeusserste rand vom boot schon halb im wasser hing und es nicht viel gefehtl haette, bis wir umgekippt waeren. der motor fand das ganze wohl auch ein bisschen zu viel, weil er nur am dampfen war und selbst die bootsfuehrer besorgt guckten. das hightlight war dann nur noch, dass einer fuer die letzten 15 minuten konstnat wasser aus dem boot schoepfen musste. aber jeder passenger ist halt geld, 50 cents!!
  • Tja also die Religion hier, da haben die Missionare damals echt gute Arbeit geleistet, jeder ist soo glaeubig, von wegen ich und Turbochrist, ich werde immer boese angeguckt wenn ich sage, dass ich nicht so oft in die kirche gehe. hier betet echt jeder jeden abend und das find ich ja auch noch alles gut. nicht gut finde ich, dass die menschen hier alles ein bisschen zu viel in gottes haende legen. quasi so nach dem motto, wenn gott es will wird er es schon richten. wenn was nicht klappt, hat gott es wohl auch nicht gewollt. da muessen sie echt noch begriefen ,dass sie selbst verantwortung fuer ihre aktionen uebernehmen muessen und es von ihnen abhaengt ob sie was erreichen und nicht von gott. da liegt echt der hund auch sehr stark begraben warum es hier nicht so laueft wie es sollte. und so saetze wie "gott trirfft die entscheidungen" find ich da auch nicht so prickelnd. So und dann glauben die hier aber total krass auch an daemonen. mein headteacher hat mir doch tatsaechlich erzaehlt, in mombasa liefen total viele davon rum und man koennte so einen daemon da kaufen und der wuerde dann alles fuer einen tun, auch toeten. und natuerlich wenn irgendwer ne psychologische schwierigkeit hat, das sind daemonen. sehr hart. da lief naemlich ein penner durch unsere schule und hat zu sich selbst geredet und natuerlich war das so, weil die daemonen besitz von ihnen ergriffen haben. als ich krank war und nicht arbeiten konnte, hab ich von nem anderen leader von meiner schule ne email bekommen, wie leid es ihm tut und dass das ja das werd des teufels sei, schon echt scary.
  • Die ganzen Strassenverkauefer hier sind auch mal echt afrikanisch. Hawker genannt, bevoelkern sie den kompletten Gehweg und halbe strasse um alles moegliche von obst ueber unterwaesche bis hin zu cds alles anbieten. bisher waren die nur spaet abends am start, weil ja auch illegal, aber seit einigen tagen sieht man sie den ganze tag ueber. ich also gefragt, und das ganze ist jetzt erlaubt um stimmen zu gewinnen. aber irgendwie kann das auch nicht ganz legal sein, weil gestern bin ich auch schon wieder mitten in ne fluchtaktion geraten. war sehr geil, hab grad an nem cdstand gestanden, als diese riesige kettenreaktion losging und alle menschen nur noch versucht ahben , sich zu retten. bin echt boese angerempelt worden. vor allem sind die menschen aber nervend, weil erstens das klauriskio total erhoeht, weil so eng und zweitens ist es voll anstrengend, sich durch das gewuehl zu quetschen. fuer meinen heimweg brauch ich jetzt doppelt so lang.
  • Die Menschen sind soo jung, da merkt man doch, dass die Lebenserwartung hier echt sehr tief ist. In der gesamten zeit sind mir vielleicht 10 alte Menschen ueber den Weg gelaufen. Und die haettens auch echt schwer, weil weder die Gehwege noch die Verkehrsmitteln altersgerecht sind.

Montag, 8. Oktober 2007

Last weeks

So was ist eigentlich in den letzten wochen passiert?? hab ja schon was laenger nicht mehr geschrieben. nach dem ersten versuch naivasha sind wir da noch mal hingefahren! aber nur fuer einen tag und nur um auf den krater zu steigen, mount longonot genannt - Long or not??!!! und der marsch war lang und hart, das haben wir nicht erwartet. aber spass gemacht hats trotzdem. waehrend es hier in nairobi total am regnen war, haben sich claudia und ich ganz frueh morgens aufgemacht nach naivasha und dort war das wetter toll. wir haben dann noch zwei andere AIESEC trainees dort getroffen, Bas und Huide, die auch mit in Maasai mara waren. Die hatten noch den Sohn und NEffen ihrer gastfamilie mit und zu sechst ging es los. beim aufstieg dachten wir noch, warum sind alle menschen so dreckig die runterkommen und vor allem, warum kommen die jetzt schon wieder runter?? dauert wohl nicht so lange. tja oben angekommen, ist mir dann erstmal meine lieblingshose gerissen und jeder konnte meine unterhose sehen, seeher lustig fuer manch nen afrikaner. gut gestaerkt ging es dann um den krater herum, erst auf den hoechsten punkt - 2900 m - und dann wieder runter und weiter, und das war trotz bergsteigerschuhe soo anstengend, weil man einfach nur krass gerutscht ist und dabei alle farben angenommen hat, die der berg zu bieten hat. der berg ist ueberigens ein schlafender vulkan, in dessen inneren sich ein ganz eigenes ecosystem angesiedelt hat und von dem man die beste aussicht auf rift valley hat. tja aber nach fuenf stunden war dieser harte weg auch zu ende. zum glueck waren wir nicht ganz die allerletzten auf dem berg und haben noch nette menschen gefunden, die uns bis zur strasse mitgenommen haben. leider gabs keine matatus mehr nach naivasha, weil schon so spaet, aber zum glueck haben usn zwei nette lkwfahrer mitgenommen. die jungs hinten auf die ladeflaeche, claudia und ich hinter die fahrer und bas vorne rein.
tja und obwohl megamuede und echt keine power mehr noch cool mit claudia raus party machen. aber vorher noch zwei mzungusachen:
1. der matatufahrer wollte mir doch tatsaechlich das dreifache vom preis abziehen und ich musste ihn echt an seiner roten weste festhalten damit er nicht abhaut mit meinem geld.
2. ich kam rein zu hause und meine gastschwester sagt doch eiskalt zu mir: give me chicken, i need chicken. da bin ich kurz durchgedreht weil ich eh so kopfschmerzen hatte und hab nur gesagt: at least koenntest du mal sagen, kannst du mir bitte huehnchen kaufen??? hat sie dann daraufhin auch freundlich gefragt und ich hab ihr geld dafuer gegeben. kam mir nachher komisch vor, aber diese befehlsform hier nervt sehr ab.

So und dann sind in der woche noch folgende sachen passiert: ich hab mit meinen kIndern mal wieder eckenkoenig gespielt und echt leckere teure bonbons mitgebracht. tja und nachdem das erste kind gewonnen hat und ich dem maedel das bonbon gegeben aht, guckt sie nur total enttaeuscht und sagt " ich dachte es gaeb schokolade". das ging ja noch, aber als dann mein lieblingsschueler was auf kiswahili gesagt hat und ichs mir uebersetzen lassen ahb (obwohl keiner es in englisch sagen wollte) war ich echt richtig auf 180 : so ein bonbon ist nur ein schilling wert!!! hallo??!! ihr habt gar nichts kinder! da hab ich dann meine sachen gepackt und nur gesagt: "wenn ihr alle so viel geld habt, koennt ihr euch ja die billigen bonbons kaufen und ich geh mit denen in klasse fuenf, die freuen sich naemlich drueber" und raus war ich. das war freitags und als ich montags wieder in die klasse kam hat man schon gemerkt, die kinder waren auch irgendwie komisch: und alex (der das mit dem einen schilling gesagt hate) sollte eigentlich immer ab jetzt wenn ich in die klasse komm in ne andere gehen, weil er so boese zu mir gewesen ist. aber er wollte nicht, und da haben wir ausgemacht, dass wenn er sich benimmt er bleiben darf. tja und der direktor hat mir dann nachher erzaehlt, dass er reuig um vergebung gebettelt hat und er deshalb in seiner klasse bei mir bleiben duerfe. also problem sorted, aber hart wars schon.

und dann voll doof. ich hatte mal wieder ein magenproblem: hab mit ner freundin einen huehnchensalat gegessen, mit fiesem huehnchen drin, nicht so geil wie wir uns das gedacht hatten. jedenfalls gings mir danach schon komisch und die naechsten tage hab ich mich total mies gefuehlt, so als ob ich die megasache ausbruete. und als ich dann mit der freudnin gesprochen hab und die mir erzaehlt hat, dass sie seit dem essen megadurchfall hat. tja da gings mir doch gleich nochmal schlechter. aber ich hoffe einfach und denke das auch, dass weil ich so krasse medikamente genomnen hab, mein magen und darm ein bissel gestaerkt war und es deshalb nicht zum ausbruch kam.

aber an dem abend, an dem es mir am scheissigsten ging, bin ich dann doch auch opfer geworden und das regt mich soo auf, mein portemonnaie ist gestohlen worden. war nicht viel geld weg und das portmonnaie selbst war die huelle von der simcard, aber es regt mich einfach auf, dass mich der afrikaner ueberlistet hat. ich dachte ich waer cooler als er, schade horst! naja in jedem fall hab ich das erst gemerkt asl ich schon im matatu sass. zum glueck trage ich mein grosses geld (10euro) immer noch am koerper bei mir sonst haett ich gar nicht bezahlen koennen. aber warhscheinlich waer das nicht soo schlimm, weil ich hab schon mit dem fahrer freundschaft geschlossen, der unbedingt darauf bestand, dass ich neben ihm sitzte obwohl ich den platz hasse, ist naemlich der deathseat und der typ ist noch gefahren wie sau. aber nun gut!


Kisumu und Kakamega - nicht zu verwechseln mit grosser Scheisse!!!





Seeehr lustig: die AIESEC trainees waren mal wieder auf Reise und zwar ging es diesmal nach Kisumu (drittgroesste Stadt von Kenya und eigentlich gibts ja auch nur drei), sehr laendlich und sehr anders als Nairobi und Mombasa und dann noch in das letzte Stueck Regenwald das Kenya zu bieten hat. Und da gabs einige TIAs!
Aber nun die ganze Story:
Nach langer Diskussion zwischen Bus und Bahn haben wir uns entschieden den Zug zu nehmen. Und auch wenn Kisumu nur 378 km von Nairoib entfernt ist, sollte der Zug 13 stunden brauchen. Schoen waers, wir fuenf (Claudia, Steffi, Svava, Bas und ich) um 18.30h im Schlafzug ready fuer die grosse Reise, aber natuerlich faehrt so ein Zug in Kenya nicht puenktlich ab (das ist aber auch ok), leider funktionierte dann das Licht in unserem Abteil nicht und irgendwann stand der Manager in unserem Abteil und meinte, wir waeren zu schwer fuer die Lok, deshalb muessten wir in Nakuru (viertgroesste Stadt von Kenya) anhalten und auf eine staerkere Lok von Kisumu warten. Tja als wire s uns dann nach unserem Zugbierchen gemuetlich gemacht haben und alle ein bisschen geschlafen haben wurden wir um 6h von Bas geweckt. Mit der folgenden Aussage: wir stecken schon seit 8 stunden in Nakuru fest, weil die starke Lok noch immer in Kisumu ist und nicht vor 8 stunden in Nakuru sein wuerde. Luuustig, also wir uns fertig gemacht, raus und in das Gewuehl von Matatu- und Busfahrern bzw Conductoren, die sich auf uns gestuerzt haben um mit uns das grosse Geschaeft zu machen. Nachdem wir und daraus gerettet hatten und auch endlich den Preis zu einem normalen Nichtmzungulevel runtergehandelt hatten, ging die Reise dann mit dem Bus weiter. Leider war schon bald klar, warum der Zug die bessere Option gewesen waer, weil die Strasse nuuuuur aus Schlagloechern bestand. Aber nach sechs Stunden ging auch die fahrt zu ende und endlich da! Im schoenen heissen Kisumu. Echt seeehr laendlich und wie gesagt kaum Touristen, dafuer aber diese Gluboys, die so offensichtlich mit dem Kleber in der einen Hand rumlaufen und mit der anderen zu einem ankommen und betteln.Die einzige Attraktion in Kisumu ist der Lake Victoria, wo man anscheinend auch am besten den besten Fisch essen kann. Also auf dahin, und als wir da ankamen, wurden wir von mindestens 10 frauen zu ihren Hotels bzw Seerestaurants gezerrt und die Maedels waren echt unangenehm aufdringlich und das Motto “der gast ist der Koenig” ist auch eher unbekannt, denn eine Frau meinte doch tatsaechlich “first come, first served”. Also darf man nicht mehr selbst aussuchen wo man essen moechte??? Egal, endlich hingesetzt und was getrunken (also der ganze stress wegen essen umsonst) und von tausend menschen genervt, die einem alles moegliche verkaufen moechten (von taschentuechern bis hin zu keyboards) dann den Plan gemacht: die Bootstour auf dem lake muss sein. Sehr geiler Mitfahrer und dank unserer allmaehlich echt guten Verhandlungskuensten auch den Kenyapreis bekommen, naemlich 2 euro fuer eine stunde bootstour und los gings. Herrliches Wetter (noch) und ne nette Tour auf dem verdreckten See mit blick auf Uganda, den regenwald und halt kisumu. Bei der Ankunft dann aber schon der Regen. Also doch nochmal hingesetzt und fuer 4 euro nen ganzen grossen fisch mit Chapati und eigentlihc genug fuer 3 personen. Sehr lecker und geil! Nicht so geil das Klo, das zu all den restaurants gehoerte und fuer das man sogar noch beazahelne musste. Weil ich kann ja echt viel vertragen aber so ein Loch be idem man die Maden unten zu hunderttausenden rumkrabeln sieht ist ein bisschen zu viel! Aber zum glueck hatten wir ja sschon gegessen. Was gibt es noch ueber Kisumu zu sagen??? Sehr weit weg vom modernen Leben, Strassenkids ohne Ende und alles ein bisschen ruhiger! Kein Stress halt! So danach mit dem Tuktuk erstmal zum Bahnhof und dann einkaufen und dann mit dem Matatu richtung kakamega . Auf dem weg dahin haben claudia und ich dann kurz im tuktuk gewartet als zwei kleinen jungs gebettelt kamen. normalerweise beruhight man sein gewissen dann damit, dass sie ja eh nur kleber vom geld kaufen wollen. Als Claudia dann meinte sie koennte ne banane abgeben, hab ich nochmal nachgefragt, ob sie echt hunger haetten und als sie ja meinten und mein brot und die bananen bekommen haben, ging das ratzfatz ab in den mund. und seither denk ich eher anders ueber die armen kinder. Schlimm das zu sehen, wie krass die hungern muessen. Und wieder mal wollte jedes matatu uns mitnehmen, die mzungus. Und die Fahrt war echt mal geil: nicht nur, dass wir mit 20 anderen im Matatu sassen (d.h. in jeder Reihe 2 zu viel und das fuer 1.5 stunden), sondern auch noch die echt geilste Musik: von Titanic ueber alle Schmusesongs, was einfach gar nicht in so ein matatu passt, weil dort einfach der harte hiphop gespielt wird. So dann endlich in Kakamega und wir wollten sofort weiter nach Kakamega forest, das einzige Stueck echter Regenwald in Kenya. Schon was spaet und die Taxis wollten eifnach echt viel geld. Zum glueck oder auch nicht, haben wir dann jemanden mit einem kleinen matatu gefunden, der und fuer nen guten preis dahin bringen wollte. Der preis war jedoch deshalb so billig, weil der fahrer keine idée hatte, wohin er muss. Aber dafuer kann man ja immer fragen, solange es menschen gibt, solange es welche gibt. Und wir sind dann echt tief in den Wald gefahren, wo kein licht mehr war und die strasse ein einziges schlammloch, weil wie es halt so im Regenwald so ist, es vorher geregnet hatte. Also wir immer weiter rein und irgendwann natuerlich feststeckten. Alle mann raus und anschieben und das ein paar mal. Aber irgendwann half auch das nicht mehr und wir steckten einfach nur tief fest und waeren echt fast vom weg in den graben gerutscht. Da war bei mir kurz panik am start weil auch tausend sachen auf dem schoss und dann keine kontrolle mehr ueber den Wagen. Irgendwann ging es dann gar nicht mehr weiter und wir wollten den Rest des Weges zu fuss gehen. Zum glueck kamen zu dem Zeitpunkt auch Regenwaldmenschen aus dem wald, die uns helfen wollten und zu nem camp fuehren wollten. die hatten dann auch zum glueck taschenlampen mit, weil meine gut im koffer in nairobi lag. als einige von uns dann noch unserem fahrer geholfen haben den wagen anzuschieben, damit er nach huase kam, kamen noch mehr maenner aus dem dunklen wald. Dann aber los mit den vier waldmenschen durch den pursten schlamm und man konnte echt kaum was sehen. nach einiger zeit kam aber dann tatsaechlich das camp und das war echt gemuetlich und sofort akzeptiert. gemuetliche betten, sogar mit moskitonetzt und das beste: tusker!!!!!!!
und wie der zufall es wollte, war einer der maenner auch guide fuer den wald: date mit ihm fuer fuenf uhr am naechsten morgen. das war kurz hart und vor allem wars immer noch dunkel und wir hatten immer noch keine ahnung, wie alles ausschaut.
vom guide getrieben immer weiter und weiter in den wald rein und auf den berg hoch und von da aus dann die geilste aussicht ueber den regenwald mit nebel aufsteigend, sonnenaufgang und voegeln ueber den baumkronen fliegend. Dann das naechste highlicht: die Fledermausgrotte. Aber die groessten seien leider nicht mehr hier sesshaft, meinte der guide. wir also rein und nur finsternis. weiter und weiter und man konnte die fledermaeuse um einen rumkreisen hoeren und fuehlen. und dann meinte der guide irgendwann guckt mal hoch und das war schock pur: nur ein paar centimeter ueber uns tausende von fledermauesen so fett wie meerschweine und mit leuchtenden augen. alle haben sich soooo erschreckt und wir wollten einfach nur noch raus. bei zuruecklaufen sah man dann tatsaehclich die fledermaeuse vor dem hellen hintergrund (ausgang) vor einem herfliegen. wir haben uns auch nur getraut ein einziges foto zu machen. fiiiiiiiies. nach dem schock gings dann ganz rauf auf den berg und fotosession. schliesslich wieder runter und durchs gestruepp tiere gucken. krass waren die unendlich vielen ameisen die ihren standort wechselten und die einen attackieren wuerden, falls man auf eine der strassen tritt. ich hab extra aufgepasst und trotzdem die fetten ameisen mein bein hochkrabbeln gehabt, was echt weh tat, weil die richtig krass zubeissen koennen. sonst gabs noch verschiedene arten von affen, die sich von ast zu ast gehangelt haben. und die atmoshpaere war halt so wie im tropenhaus in nem zoo, mit all den coolen geraeuschen um einen herum. nach vier stunden walk dann zurueck zum haus und fruehstuecken, frisch machen und wieder zureck nach kakamega. aber soo eine coole unterkunft: 3.5 euro pro person inklusive heissem wasser fuer ne "dusche". ich hab die karte fuer alle, die interessiert sind!!!!! dann in kakamega zurueck mit mamatu nach kisumu und wieder mal viiiiel zu viele menschen, aber diesmal sass ich am fesnter und hatte nicht den conductor auf meinem schoss. in kisumu dann direkt zum bahnhof und die tickets fuer den abendzug zu kaufen und siehe da, es gab sogar refund fuer die hinfahrt. dann lecker pizza essen und dann einkaufen fuer einen lustigen abend/ lustige nacht im zug mit lecker bierchen und geilem essen, als ein anruf kam: zum glueck bin ich dran (was ich eigentlich nicht machn wollte, weil ich vorher von jemand angerufen wurde, von dem ich mich hab anlabern lassen als ich so krank war und der mit mir ueber gott und christenheit diskutieren wollte). jedenfalls TIA: der zug wurde gecancelt und wir muessen sofort zum bahnhof. sehr geil, der bus vom guten busunternehmen auch schon ausgebucht, also blieb uns nichts anderes uebrig als mit dem scheiss unternehmen zu fahren und noch vier stunden zu warten: aber gute zeit fuer unser bierchen und bequeme couches draussen. dann los in den bus und megamuede, weil schon lange nicht merh viel geschlafen. dann ging das licht alle fuenf minuten an, die sitzte konnte man nicht nach hinten machen und die strasse war die absolute katastrophe. das bier machte sich dann auch bemerkbar (trotz mehrfacher benutztung des schoenen "klos" am busoffice. also kein schlaf. claudia hat sich dann von mir weg auf freie plaetze gesetzt, die anderne beiden haben das gleiche gemacht und ich wollte nur fuer eine sekunde ausprobieren, ob der sitz ma fenster nicht bequemer sei, als auch schon jemand neues einstieg und sich dann natuerlich neben mich setzen musste. und waehrend meine lieben mitreisenden dem tiefen schlaf verfielen, sass ich aufrecht auf dem platz, der natuerlihc nicht bequemer war als mein platz davor. irgendwann dann pause und endlich neue batterien fuer meinen mp3 und der typ weg! aber nach nur 10 minuten endlkich mal bequem stiegen auch shcon 10 neue leute fuer 6 freie plaetze ein und neben claudia konnte ich dann endlich mal fuer zwei stunden schlafen. das war ein cooler trip! jetzt eben sind wir alle nach hause ein bisschen schlafen aber jaaaa wir haben den Regenwald erlebt!!